SG BORUSSIA MÖHNSEN / SV MÜSSEN   B-JUGEND
Rückrunde fast ein Spiegelbild der Hinrunde.
Wie bereits berichtet gab es im ersten Punktspiel Ende März dieses Jahres beim Meisterschafts-aspiranten
Mölln/Ratzeburg II die erwartet hohe Niederlage. Vier Wochen später, am 24.04., folgte dann erst das
nächste Spiel: ein Heimspiel gegen TSV Berkenthin. Wir machten uns berechtigte Hoffnungen die hohe
Hinspielschlappe wettzumachen. Im Herbst waren wir trotz klarer Feldüberlegung und großer spielerischer
Überlegenheit mit 5:1 nach Hause geschickt worden. Das sollte diesmal anders werden. In Halbzeit 1
dominierten wir dann auch den Gast, erspielten uns einige Torchancen, konnten aber nicht den verdienten
Führungstreffer erzielen. Das machte dann der Gegner bei einem Konter besser – die Abseitsfalle hatte
nicht geklappt. Beim Pausentee motivierte der Trainer noch mal die ganze Mannschaft, „es sei noch nichts
verloren“ und mit dieser Einstellung ging es dann auch in die zweite Hälfte. Spielerisch überzeugten wir
immer noch, vergaben in der Folge dann drei „Hundertprozentige“ durch individuelles Unvermögen und
wurden dann bei Gegenzügen der Berkenthiner prompt bestraft. Unsere Viererabwehrkette stand meistens
zu gestaffelt und reagierte zu spät und ermöglichte so den schnellen Stürmern dreimal allein auf unser Tor
zu rennen und abgeklärt zu verwandeln. Mike gelang kurz vor Schluss, nach einem schönen Solo über den
halben Platz, mit einem 25-m Gewaltschuss wenigstens noch der Ehrentreffer. Die Niederlage – mit 1:5
zwar viel zu hoch – aber letztendlich verdient, da der Gast wesentlich cleverer agierte als unsere Jungs.
Am nächsten Samstag, dem 1.Mai, war vorher schon klar, dass es für uns nichts zu feiern geben wird. Zu
eindeutig war die Überlegenheit im Hinspiel gewesen. Also hieß es für uns beim Gastspiel in Wentorf 
gegen eine sehr kampf- und laufstarke Mannschaft, die zudem im Schnitt zwei Jahre älter war, eine Tracht
Prügel zu vermeiden. Wir traten bei ungemütlichem Regenwetter von Beginn an sehr defensiv auf, unsere
Abwehrreihe spielte sehr diszipliniert, das Mittelfeld versuchte die Räume eng zu machen und Vorne
lauerten wir auf unsere Gelegenheiten. Unser Vorhaben schien auch zu gelingen, bis nach einer
Viertelstunde der Gastgeber durch einen Sonntagsschuss aus 25 Metern in Führung ging. Danach wurden
die Wentorfer langsam aber sicher immer Spiel bestimmender und zwei weitere Gegentreffer (einer aus
stark Abseits verdächtiger Position) waren die logische Folge. In der zweiten Hälfte das gleiche Bild:
Wentorf gab den Ton an, wir versuchten trotz körperlicher Unterlegenheit den Druck aus dem Spiel zu
nehmen. Das gelang auch größtenteils durch taktisch kluges Stellungsspiel unserer Viererabwehrkette (der
Gegner lief gefühlte 10-mal ins Abseits) und durch eine konsequente Raumaufteilung unseres Mittelfeldes.
Nur unsere beiden Stürmer waren auf verlorenem Posten und konnten sich nicht gegen die Abwehr des
Gegners durchsetzen. Es fehlte also wieder Mal an Entlastungsangriffen und eigenen Torchancen. Am
Ende hatte die Überlegenheit der Wentorfer dann doch noch zu drei weiteren Treffern geführt und ein 0:6
ergeben, das in dieser Höhe aber nicht nötig gewesen wäre. Schon am Dienstag dann war bereits die SG
Ziethen / Seedorf zu Gast und die Wentorfer Klatsche Schnee von gestern. Denn dieser Gast war ein
schlagbarer Gegner (das Hinspiel hatten wir dort bereits mit 6:3 gewinnen können) und es galt für alle volle
Konzentration auf das Spiel. Wir konnten glücklicherweise auf die Gebrüder Veenma aus Müssen und
Phillip Kind zurückgreifen. Drei Spieler, die selbstbewusst körperliche Präsenz auf dem Platz zeigen und
mit ihrem bedingungslosen Einsatzwillen und ihrer Athletik und Kampfkraft genau die Eigenschaften
unserer jungen Mannschaft vorleben, die für ein erfolgreiches Team nötig sind. Der Spielverlauf war
geprägt von hektischen und nervösen Aktionen auf beiden Seiten, es ging hin und her ohne klare
Torchancen. Ziethen hatte in der ersten Halbzeit den Wind im Rücken und somit unsere Mannschaft einige
Probleme in die gegnerische Hälfte einzudringen. Unsere wenigen Torabschlüsse scheiterten meist am
Gegenwind. Unsere Abwehr ließ den Gegner wiederum oftmals ins Abseits laufen. Nur einmal schaffte es
der Gegner unseren Torwart zu überwinden. Der Rückstand war unnötig und sehr ärgerlich. Trotzdem war
die einhellige Meinung in der Pause, dass wir das Ding mit Rückenwind noch drehen werden. Und so war
es dann auch: wir berannten in Hälfte 2 das Ziethener Tor ununterbrochen, nahmen Mike zusätzlich in den
Angriff und erspielten uns Torchance um Torchance. Zahlreiche Ecken, viele gefährliche Einwürfe durch
Kevin (man muss das gesehen haben, sonst glaubt man es nicht, dass er über den halben Platz wirft).
Endlich nach einigen - wiedermal - kläglich vergebenen Chancen, erzielten wir das längst fällige
Ausgleichstor und kurze Zeit später den viel umjubelten Führungstreffer. Von nun an spielten einige
gegnerische Spieler „wilde Sau“ und ließen sich zu zahlreichen Fouls und Nicklichkeiten hinreisen, zudem
kommentierten sie fortan jede Schiri-Entscheidung. Das war gut für unser Spiel, die Jungs blieben cool,
führten nun den Gast regelrecht vor und erzielten zwei weitere Tore. Der sehr souverän agierende
Schiedsrichter pfiff mittlerweile jede Kleinigkeit für uns, was uns natürlich in die Karten spielte. Am Ende
können die Ziethener froh sein, dass unsere Jungs trotz klarster Torchancen den unangenehm
auftretenden Gegner für seine Disziplinlosigkeit nicht noch höher bestraft haben.
Nach diesem Sieg und nunmehr 9 Zählern auf der Habenseite sowie dem bevorstehenden Heimspiel am
nächsten Samstag, den 08.05. gegen die SG Linau/Nusse – Tabellenletzter mit nur 1 Punkt – war die
Ausgangslage schon recht entspannt im Hinblick auf das Saisonziel, nämlich am Ende der Saison vor
Linau in der Tabelle zu landen und somit den Klassenerhalt in der Kreisklasse A zu sichern.
Der Trainer hatte sich mindestens ein Remis erhofft, wobei ein Sieg eigentlich wahrscheinlicher sein würde.
Doch es kam ganz anders. Ein Spieler nach dem anderen sagte für Samstag ab, Erkältung, 39,4° Fieber,
Magen-Darm, alles war dabei. Auf einmal waren wir nur noch 10 Mann. Zudem fehlten die wichtigen 93-er
Kevin und Phillip sowie Mike, der zwar ein 95-er ist aber zweikampfstark und athletisch auftritt und der
Mannschaft dadurch eine große Hilfe ist. Das Spiel ging los und wer es nicht wusste, bemerkte nicht, dass
wir in Unterzahl agierten. Wir bestimmten das Spiel, machten durch viel Laufarbeit im Mittelfeld die Räume
eng (großes Lob an Leo und Luki) und waren in der Abwehr sehr aufmerksam. Die beiden Stürmer agierten
leider zu pomadig und unglücklich in Einzelaktionen. Einen sehenswerten Freistoss durch Luki, den der
Keeper an die Latte lenkte, hätte Marten nur noch einzuschieben brauchen, aber er schoss den Ball
stattdessen fast zur Eckfahne. Ein typisches Beispiel für die zahlreichen Torchancen, die von unseren
Angreifern während der gesamten Saison auf ähnlich krasse Weise durch Kopflosigkeit und übernervöses
Handeln vergeben wurden. Der Gegner hingegen machte aus eigentlich keiner Chance zwei Tore. Einmal
haute Hansi über den – allerdings regennassen – Ball, ein anderes Mal fälschte Jan Leon eine Ecke –
unhaltbar für Felix – ins eigene Tor ab. Der schwache Gast aus Linau führte auf einmal zur Halbzeit mit 2:0
– unfassbar! Zu den zweiten 40 Minuten konnten wir dann endlich zu elft auflaufen. Inzwischen war Henne
doch noch aus dem Krankenbett zum Kuckucksberg gekommen, um es wenigstens zu versuchen und
Hannes Kulp – nach drei Jahren Pause – konnten wir auch noch überreden auszuhelfen (vielen Dank euch
beiden für die Superaktion). Kurz nach Wiederanpfiff wurde Marten übel gefoult und musste ausscheiden.
Somit musste Henne nun durchhalten und machte seine Sache ganz ausgezeichnet.
Wir setzten nun alles auf eine Karte, spielten hinten nur noch mit Dreierkette und nahmen Jan Leon in die
Spitze. Das zeigte gleich Wirkung. Wir setzten die Linauer unter ständigen Druck, kamen so zu vielen
Gelegenheiten, zahlreichen Ecken, die Luki gefährlich vor das Tor brachte. Endlich erzielte Jan Leon dann
mit einem Schuss von der Strafraumgrenze in den Winkel den längst überfälligen Anschlusstreffer. Der
Sturmlauf ging weiter. Der Gegner kam nur noch gelegentlich zu Entlastungsangriffen. Hannes Kulp schoss
aus kurzer Distanz aus dem Gewühl auf das Tor doch der Linauer Torhüter reagierte mit einem Superreflex
und lenkte den Ball irgendwie über die Latte. Jan Leon bekam dann zu allem Überfluss auch noch eine
5–Minuten Zeitstrafe aufgebrummt. Sein Gegenspieler hatte ihn fortwährend durch kleine Fouls provoziert,
worauf er sich zu einem Schubser und anschließender Pöbelei hinreißen ließ. Da muss man in Zukunft
abgeklärter reagieren. Wir versuchten trotzdem mit dem Mute der Verzweiflung weiter den Ausgleich zu
erzielen, aber in der letzten Viertelstunde schwanden zusehends die Kräfte unserer Spieler und so blieben
dann auch die zwingenden Aktionen aus. Am Ende kam der Gegner sehr glücklich zu seinem ersten Dreier
in dieser Saison. Ich muss meiner Mannschaft trotz der Niederlage aber ein Riesenkompliment
aussprechen für diese Moral, mit einer so ersatzgeschwächten Truppe dagegengehalten zu haben. Noch
haben wir aber 5 Punkte auf Linau Vorsprung und wenn die letzten Begegnungen beider Mannschaften
einen normalen Ausgang nehmen und nicht von Favoriten Punkte abgeschenkt werden sollten, dann sollte
am Ende mindestens Linau hinter uns in der Tabelle stehen, was den Klassenerhalt für uns bedeuten
würde. Wir haben nun in den nächsten Wochen noch zwei sehr schwere Partien gegen Großensee vor
uns. Wobei es dabei nur für uns darum geht, jeweils ein Debakel zu vermeiden. Dieser Gegner ist in dieser
Saison mindestens eine Nummer zu groß für uns. Anders verhält es sich mit dem BSSV II, unserem
vorletzten Heimspielgegner. Wenn dieses Team nicht - wie im Hinspiel leider geschehen - unfair verstärkt
mit Spielern aus der ersten Mannschaft des BSSV antritt, haben wir berechtigte Hoffnungen noch mal 3
Punkte einzufahren. Warten wir’s ab.
Bericht: Thomas Riedel